Zwangsvereinigung zur SED im April 1946
Die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) erfolgte im April 1946 und dauerte bis zur Wende 1989/1990.
Die Zwangsvereinigung wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) initiiert und von der KPD und Teilen der SPD begrüßt, während sich andere SPD-Mitglieder heftig dagegen wehrten. Die Verschmelzung der beiden Parteien zur SED wurde von Anfang an von der Sowjetunion und der SED-Führung kontrolliert, wobei die KPD eine dominierende Rolle spielte.
Die SED wurde zur führenden Partei in der DDR und übernahm mit der Zeit die Kontrolle über alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, einschließlich der Wirtschaft, der Medien und der Justiz. Die Partei führte ein autoritäres Regime, das von der Stasi unterstützt wurde, um politische Opposition zu unterdrücken.
Für die politische Entwicklung in Deutschland, insbesondere in der DDR, hatte die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED daher langfristige Folgen, die bis heute spürbar sind.
Nach dem Ende der DDR wurde die SED am 4. Dezember 1989 offiziell aufgelöst. Der Auflösungsbeschluss wurde von der neuen Regierung der DDR gefasst, die aus einer Koalition ehemaliger SED-Mitglieder und neuer demokratischer Kräfte bestand.
Die Auflösung der SED war ein wichtiger Schritt im Transformationsprozess der ehemaligen DDR hin zu einer demokratischen Gesellschaft. Die Auflösung der Partei trug dazu bei, eine klare Trennung zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schaffen und die politische Kontinuität zur alten SED zu brechen.
Es gab jedoch eine Reihe von Gruppen und Organisationen, die sich aus ehemaligen SED-Mitgliedern gebildet hatten und sich weiterhin für die Fortsetzung des Kommunismus in Deutschland einsetzten. Diese Gruppen wurden jedoch von der Regierung und der Bevölkerung der neuen Bundesländer weitgehend abgelehnt.
Die SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) wurde in Ostdeutschland nach der Wende 1989/1990 neu gegründet. Die Gründung der SPD in Ostdeutschland war ein wichtiger Schritt in der politischen und gesellschaftlichen Transformation nach dem Zusammenbruch der DDR. Die offizielle Gründung der SPD-Ost erfolgte am 8. Dezember 1989, nur wenige Tage nach der Auflösung der SED. Die Gründungsversammlung fand in Berlin mit 127 Gründungsmitgliedern aus verschiedenen Teilen der ehemaligen DDR statt.
In den folgenden Jahren setzte die SPD-Ost ihre Aktivitäten fort und gewann zunehmend an Unterstützung in den neuen Bundesländern. Die SPD-Ost beteiligte sich in mehreren Bundesländern an der Bildung von Koalitionsregierungen und spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der politischen Landschaft in Ostdeutschland. 1991 wurde die SPD-Ost schließlich in die Gesamt-SPD integriert und die Trennung zwischen Ost- und West-SPD aufgehoben.