Brandanschlag auf das Gelände des Vereins Buntes Meißen e.V.
In der Nacht zum 7. Juli 2025 wurde die Stadt Meißen Schauplatz eines vermutlich politisch motivierten Brandanschlags. Ziel des Angriffs war das Gelände des Vereins Buntes Meißen e.V. in der Hirschbergstraße. Die Tat ereignete sich nachts gegen 23 Uhr und hatte das Potenzial, erheblichen Schaden anzurichten. Doch Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte jedoch hier eine Katastrophe verhindert werden. Der Vorfall wirft weider einmal ein Schlaglicht auf die gesellschaftlichen Spannungen und die Herausforderungen, mit denen zivilgesellschaftliche Initiativen in der Region konfrontiert sind.
Am späten Abend des 6. Juli 2025 bemerkten Anwohner einen Feuerschein auf dem Gelände des Buntes Meißen. Unbekannte hatten offenbar eine Hecke auf dem Grundstück in Brand gesetzt. Die Flammen breiteten sich rasch aus und drohten, auf weitere Bereiche des Vereinsgeländes überzugreifen. Nur durch das entschlossene und schnelle Handeln der alarmierten Feuerwehr konnte das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude und Einrichtungen verhindert werden.

Auch die Polizei traf kurze Zeit später am Tatort ein und begann sofort mit den Ermittlungen. Denn unweit des Brandortes wurden volksverhetzende Botschaften an einem Laternenmast entdeckt, was den Verdacht auf einen politisch motivierten Hintergrund der Tat erhärtete. Die Behörden leiteten Ermittlungen wegen des Verdachts auf Brandstiftung sowie Volksverhetzung ein.
Der Verein Buntes Meißen – Bündnis Zivilcourage e.V. ist seit Jahren ein wichtiger Akteur im Engagement für Vielfalt, Integration und demokratisches Miteinander in Meißen. Auf dem Gelände in der Hirschbergstraße gärtnern Menschen unterschiedlichster Herkunft gemeinsam, darunter auch Menschen mit Behinderung und Migrationsgeschichte. Der Verein setzt sich aktiv gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung ein und fördert Begegnung, Dialog und Inklusion.
Vereinsvorsitzender Bernd Oehler äußerte sich nach dem Vorfall deutlich „Auf dem Gelände in der Hirschbergstraße gärtnern Menschen aus verschiedensten Nationen gemeinsam. Sie sind das eigentliche Ziel menschenunwürdiger Angriffe der vergangenen Monate, die wir entschieden verurteilen. Solche Taten dürfen weder hingenommen noch relativiert werden. Wir stehen solidarisch an der Seite der Betroffenen. Für Rassismus und Menschenverachtung ist in Meißen kein Platz. Wenn sich der Verdacht auf Brandstiftung bestätigt, dann richtet sich diese gegen die Integration von Menschen mit Behinderung und mit Migrationsgeschichte. Ein doppeltes Verbrechen!“

Die Polizei hat unmittelbar nach dem Brandanschlag umfangreiche Ermittlungen aufgenommen. Neben der Spurensicherung am Tatort werden Zeugen befragt und mögliche Videoaufnahmen aus der Umgebung ausgewertet. Die Entdeckung volksverhetzender Parolen in unmittelbarer Nähe des Brandortes deutet darauf hin, dass der Anschlag gezielt gegen die Arbeit des Vereins und seine Mitglieder gerichtet war.
Die Stadt Meißen, Vertreter der Zivilgesellschaft und zahlreiche Bürgerinnen zeigten sich erschüttert über die Tat. Viele äußerten ihre Solidarität mit dem Verein und den betroffenen Menschen. In den sozialen Medien und durch öffentliche Stellungnahmen wurde deutlich gemacht, dass in Meißen kein Platz für Hass und Ausgrenzung ist.
Der Brandanschlag auf Buntes Meißen e.V. ist kein Einzelfall, sondern steht im Zusammenhang mit einer Reihe von Angriffen und Anfeindungen gegen zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich für Integration, Inklusion und Demokratie einsetzen. In den vergangenen Monaten war der Verein bereits mehrfach Ziel von Bedrohungen und Sachbeschädigungen. Diese Entwicklung spiegelt eine besorgniserregende gesellschaftliche Tendenz wider, in der menschenfeindliche Einstellungen und rechtsextreme Aktivitäten wieder zunehmen.
Buntes Meißen e.V. engagiert sich seit Jahren für ein respektvolles, vielfältiges und demokratisches Zusammenleben. Die Projekte des Vereins bieten Raum für Begegnung, Austausch und gegenseitige Unterstützung. Sie sind ein wichtiger Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte und zur Inklusion von Menschen mit Behinderung. Der Verein arbeitet eng mit Schulen, Kirchen, anderen Vereinen und der Stadtverwaltung zusammen, um ein solidarisches Miteinander zu fördern.
Dass der Brandanschlag nicht zu einer größeren Katastrophe führte, ist dem schnellen und professionellen Eingreifen der Feuerwehr zu verdanken. Die Einsatzkräfte konnten die Flammen rasch löschen und so verhindern, dass das Feuer auf weitere Teile des Vereinsgeländes oder benachbarte Gebäude übergriff. Dadurch wurden nicht nur größere Sachschäden, sondern möglicherweise auch Gefährdungen für Menschenleben abgewendet.
Nach dem Anschlag meldeten sich zahlreiche Vertreterinnen aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft zu Wort. Sie verurteilten die Tat aufs Schärfste und betonten die Notwendigkeit, sich weiterhin für eine offene und tolerante Stadtgesellschaft einzusetzen. Viele Bürgerinnen bekundeten ihre Unterstützung für den Verein und signalisierten ihre Bereitschaft, sich aktiv gegen Hass und Ausgrenzung zu engagieren.

Der Brandanschlag auf das Gelände von Buntes Meißen e.V. ist ein alarmierendes Zeichen für die Herausforderungen, denen sich zivilgesellschaftliches Engagement in Deutschland stellen muss. Er macht deutlich, wie wichtig es ist, Solidarität zu zeigen und sich gemeinsam für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte einzusetzen. Der Verein kündigte an, sich nicht einschüchtern zu lassen und seine Arbeit mit noch mehr Entschlossenheit fortzusetzen.
Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter. Es bleibt zu hoffen, dass die Täter ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden. Gleichzeitig ist der Vorfall ein Weckruf an die gesamte Gesellschaft, sich klar gegen Hass und Gewalt zu positionieren und diejenigen zu unterstützen, die sich für ein friedliches, respektvolles Miteinander einsetzen.
Der Brandanschlag auf das Gelände des Buntes Meißen e.V. ist ein Angriff auf die Werte von Vielfalt, Integration und Zivilcourage. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Der Vorfall unterstreicht, wie wichtig das Engagement für eine offene und solidarische Gesellschaft ist – und wie notwendig es bleibt, sich Hass und Ausgrenzung entschieden entgegenzustellen.